Freunde der Italienischen Oper im Rosenkeller. Foto: Studentenklub Rosenkeller e.V.

Alternative Kultur im Untergrund

Der Rosenkeller ist ein Stück Jenaer Stadt- und Kulturgeschichte. Tief unter der Erde werden die historischen Tonnengewölbe zum Klangraum, zur Tanzfläche und zum Ort für selbstorganisierte Kultur.

Der beliebte Studentenklub, der oft einfach nur „die Rose“ genannt wird, liegt mitten im Herzen der Stadt – und gleichzeitig verborgen im Untergrund. Das Haus Zur Rosen ist ein ehemaliges Weinbaugehöft mit beeindruckenden Tiefkellern aus dem 13. Jahrhundert, die lange Zeit ungenutzt blieben. Im Jahr 1965 begannen Studierende der landwirtschaftlichen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität größtenteils in Eigenregie mit den Aufräum- und Sanierungsarbeiten sowie der Rekonstruktion der Tonnengewölbe.

Ein Jahr später, am 3. Mai 1966, konnte dann der Studentenklub Rosenkeller eröffnet werden. Seit 1990 wird er vom namensgleichen Verein betrieben und gehört heute zu den wichtigsten Kulturzentren in der Innenstadt Jenas.

In den Gewölbekellern befinden sich zwei Tanzflächen mit Bars, jede Menge Sitzgelegenheiten und Platz für Kicker-Tische. Die Rose hat ein breites Veranstaltungsangebot, wo sich Disco- und Konzertabende abwechseln. Dazwischen lädt der Kneipenclub zu Lesungen, Gesprächsrunden und Kicker-Turnieren ein. 

Musikalisch hat sich der Club dem Alternativ-Rock verschrieben: Ska, Punk, Metal, Rock’n’Roll. Unzählige bekannte Musiker*innen und Bands, aber auch Newcomer traten im Laufe der Jahre hier auf. Einige davon starteten nur wenige Jahre nach ihrem Konzert in der Rose oftmals richtig durch. Aber auch die Weltklubmusikpartys Global Beats, wo Menschen und Kulturen sowohl auf musikalischer als auch auf sozialer Ebene zusammenkommen, haben in der Rose einen festen Platz. 

All das ist vielleicht auch in manch anderem Club zu finden. Im Rosenkeller entsteht daraus aber eine faszinierende Mischung aus Kneipe, Kommunikation und selbstorganisierter Kultur. Dies liegt wohl in der Struktur begründet, denn kein privater Kneipier, sondern der Verein bewirtschaftet die Räume. So muss der Kommerz nicht im Vordergrund stehen und es bleibt Raum für freundliches Begegnen, für Flirts, für Kultur und mehr.