LAND DER ENTHUSIASTEN

Zwischen Saalfeld und Altenburg, dem Vogtland und dem Holzland haben die Menschen schon immer kräftig angepackt. Hier wurden Fäden gesponnen, Stoffe gewebt, Porzellan gebrannt, Papier hergestellt und Schwarzbier gebraut. Das verhalf den hiesigen Residenzstädten zu einer beträchtlichen Blüte. Mitte des 19. Jahrhunderts etwa galt Gera als eine der reichsten Städte Deutschlands.

Heute herrscht in einigen ostthüringischen Gegenden nur noch der Blues. Ehemalige Produktionsstätten stehen leer, der Altersdurchschnitt der Bevölkerung steigt rapide an, während die kulturelle Infrastruktur abgebaut wird.

Aber auch hier hält die Soziokultur produktiv dagegen: Mit viel Schwung beackert sie Brachland, spinnt großartige Ideen und schafft kulturelle Ankerpunkte in der strukturschwachen Region.

In Greiz verwandelt eine Gruppe von Enthusiasten eine stillgelegte Papierfabrik in ein Soziokulturelles Zentrum. In Altenburg wird einer ehemaligen Malzkaffeefabrik neues, kulturelles Leben eingehaucht. Und im vogtländischen Dorf Stelzen haben sie sogar eine riesige Festivalscheune für die jährliche Aufführung der Landmaschinensinfonie gebaut.