Im Herbst wird im Freistaat gejazzt – und das seit mehr als einem Vierteljahrhundert.
Die Jazzmeile ist in Thüringen bekannt wie ein bunter Hund. Denn in fast allen größeren Städten des Freistaates ist das Jazz-Festival jedes Jahr zwischen September und Dezember präsent – meist mit Konzerten, aber auch mit Workshops und anderen Formaten.
Als 1994 engagierte Jazzer auf die Idee kamen, ein gemeinsames Festival in Weimar und Jena zu veranstalten, ahnte sicher noch keiner der Beteiligten, dass sich diese Idee zu einer Erfolgsgeschichte ausweiten sollte. Bald kamen weitere Städte hinzu und die Struktur wurde professioneller.
Inzwischen sind 25 Städte und ihre Klubs sowie die Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar in die Jazzmeile eingebunden. Ein Landesfestival im besten Sinne. Und im künstlerischen Anspruch einzigartig. Das zeigt sich auch im stetig anwachsenden Zuspruch des Publikums. Zuletzt waren es bis zu 22.000 Besucher pro Jahr.
Dabei ist das Publikum der Jazzmeile Thüringen ein besonderes. Es ist nicht elitär im Sinne eines Zirkels von Jazz-Experten, sondern umfasst vielmehr eine Schicht interessierter, informierter und kritischer Menschen, die vor allem Wert darauf legen, mit guter Musik und in angenehmer Gesellschaft einen schönen Abend zu verbringen. Dass Junge wie Alte zur Jazzmeile Thüringen kommen, ist auch ein Erfolg der Programmgestaltung. So sind Workshops für junge Jazzer, aber auch Konzerte mit besonders angesagten Jazzstilen und -interpreten fester Bestandteil der Jazzmeile.
Das Festival wird von der AG Jazzmeile Thüringen veranstaltet. Vertreten sind darin die beteiligten Städte sowie die LAG Jazz in Thüringen e.V., die als Interessenvertretung der Jazz-Clubs und Jazz-Musiker des Landes fungiert. Diese Doppelstruktur verbindet in idealer Weise die Flexibilität eines Unternehmens mit der Organisation der einzelnen Clubs. So hält die Jazzmeile Thüringen einerseits Kontakt zu internationalen Trends im Jazz, bleibt aber auch den örtlich verschiedenen Traditionen und Publikumsgeschmäckern verbunden.