Im AK40 finden monatlich Konzerte aller subkulturellen Spielarten statt. Foto: Jan Barthel

Gelungene Transformation

Mit dem AK40 fungiert in Suhl ein ehemaliges Waffenfabrikgebäude heute als Ort für alternative Kulturarbeit und politische Bildung.

Beim ersten Konzert gab es noch keine Bühne, der Mikrofonständer wurde aus einem Besen und Holzlatten zusammengebaut, da keiner da war und ehrlich gesagt auch niemand daran gedacht hatte. Neben der „Bühne“ befand sich damals noch das Waschbecken, in dem das dreckige Geschirr abgewaschen wurde, während eine befreundete Band aus Jena über die kleine PA-Anlage spielte. Die Fenster waren noch nicht gedämmt, es war unfassbar laut und alle warteten eigentlich nur darauf, dass die Polizei vor der Tür steht …

So fing alles an, als das linke, antifaschistische Projekt AK40 im Februar 2017 an den Start ging. Inzwischen wurden die Räumlichkeiten in dem alten Waffenfabrikgebäude nach und nach renoviert, eine kleine Bühne und eine Küche eingebaut und Technik angeschafft. Auch ein Backstage-Raum für die Bands mit Übernachtungsmöglichkeiten sowie ein kleines Büro wurden eingerichtet.

Verwaltet wird das Projekt vom gemeinnützigen Verein Alternative Kultur und politische Bildung e.V., der sich unter anderem für die Förderung von alternativer, emanzipatorischer Kultur und politischer Bildung in Suhl einsetzt. Er organisiert außerschulische und gesellschaftskritische Bildungs- und Kulturangebote und sensibilisiert junge Menschen für den Umgang mit Diskriminierung.

Monatlich finden Konzerte aller subkulturellen Spielarten statt – von Hardcore über Punk bis hin zu Hip-Hop. Legendär ist das Konzert zur alljährlichen Weihnachtsfeier, bei dem vor allem regionale Bands im AK40 auftreten. Zu den Konzerten bereitet die Küche für Alle, kurz KüfA, veganes Essen auf Spendenbasis. Aber auch andere Veranstaltungen, wie Workshops, Vorträge oder Barabende mit Kicker und Dart, stehen im AK40 auf dem Programm.

Außerdem können Vereine, Initiativen und Bands der Region die Räumlichkeiten für Treffen und Proben nutzen. Seit 2019 ist der Verein Mitglied im Stadtjugendring Suhl und aktiv im Suhler Bündnis für Demokratie und Toleranz, gegen Rechtsextremismus.