Ein Haus für aufgeweckte Gemüter. Foto: Anna Schrödter

Kellergeschichten

Muntere Reisende können im C.Keller am Weimarer Markt 21 nicht nur einen ebenerdigen Keller besuchen, sondern auch alternative Kultur erleben.

Inmitten unzähliger touristischer Attraktionen der Stadt liegt der Weimarer Markt – ein Muss im Programm des aufgeweckten Reisenden. Hier, an der Südseite des Platzes, der Hausnummer 21, befindet sich der Eingang zu einem dezent illuminierten Flur, in den immer wieder Gehsteigschwätzer und Passanten – vor allem nachts – verschwinden.

Seit Herbst 1989 kann hier auch der normale Reisende unbehelligt einkehren, Kunst bestaunen, Musik hören, quatschen, essen, trinken und feiern. Neugierig geworden? Na dann los, hinein in das denkmalgeschützte Haus, die Heimat des C.Keller & Galerie Markt 21 e.V. 

Am Ende des Flurs, neben einem Schaufenster mit ostalgischen Ausstellungsstücken, teilt sich der Weg: die Treppe hinauf zur Galerie mit kulturellem Austausch und zur Teestube mit Getränken und kulinarischer Geselligkeit oder links an der Treppe vorbei zum eigentlichen „Keller“ – kurioserweise ebenerdig. Benannt nach dem unterirdischen Gewölbe, in dem 1988 alles begann und das aber 1997 von den Behörden zum Lagerraum degradiert wurde.

Der C.Keller in seiner heutigen Form öffnete nach längerem Umbau zum Kulturstadtjahr 1999 seine Pforten. Die natursteinerne Bar, die dem Stil der Bar des Gewölbekellers nachempfunden wurde, mit dazu passendem DJ-Pult, die modern gestalteten Wände und Säulen und die atmosphärische Beleuchtung schaffen dabei ein einzigartiges Ambiente, das den Rahmen für das vielfältige und hochwertige musikalische Programm bildet: von den montäglichen Jazz-Konzerten mit jungen Musikern der nationalen und internationalen Szene, über Rock&Pop-Bands an 30 weiteren Abenden des Jahres bis hin zum stilistisch wechselnden DJ-Angebot. 

Bei günstigen Getränkepreisen tummelt sich hier ein buntes, internationales Publikum, das viel vom Leben zu erzählen weiß. Lässt sich der muntere Reisende darauf ein, wird auch er vieles erfahren, vom Leben selbst, und von einer Stadt, die mehr als nur Bauhaus, Klassik und Hochkultur zu bieten hat. Soziokultur eben.