Der Ausbau der Alten Papierfabrik zu einem Soziokulturellen Zentrum ist für die Greizer Enthusiasten ein Lebenswerk.
Die Alte Papierfabrik Greiz, auch liebevoll „Pappe“ genannt, ist eine soziokulturelle Insel in der Ostthüringer Kleinstadt Greiz. Umringt von einem weinroten Lattenzaun beherbergt sie seit 20 Jahren den gleichnamigen Verein, der rund 30 ehrenamtliche Mitglieder zählt. Alles in dem über 150 Jahre alten Ziegelsteingebäude wird selbst saniert und instandgesetzt.
Kulturbegeisterte Handwerker*innen, IT-Spezialisten, Schüler*innen und Musiker*innen machen gemeinsam immer mehr Raum im Objekt nutzbar. Die gemeinsame Vision, eine Begegnungsstätte für Grenzen überschreitende Kultur und Kulturarbeit zu schaffen, treibt sie jede Woche dazu an.
Derzeit verfügt das Haus über fünf Proberäume für Bands und Flächen zur freien künstlerischen Entfaltung. Im Zuge der NEUSTART-Soforthilfe des Bundes entstand zudem ein Video-Audio-Schnittraum, der Künstler*innen und Vereinen die Möglichkeit bietet, Kulturangebote im Online-Stream einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Bei der Entrümpelung des Gebäudes, das lange Zeit leerstand, stoßen die Freiwilligen immer wieder auf Fundstücke aus der Geschichte: Altes Bildmaterial, Baupläne und Bücher mit Details zur Produktion werden gesammelt, gewissenhaft archiviert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Denn trotz der großen Zukunftspläne soll die Geschichte des Ortes nicht verlorengehen.
Herzstück der heutigen Alten Papierfabrik ist die KulturGarage, in der fast wöchentlich Konzerte, Lesungen oder szenische Darbietungen von nationalen und internationalen Kunstschaffenden stattfinden. International geht es auch jedes Jahr zum Baucamp zu. In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Bauorden werkeln und basteln Jugendliche aus der ganzen Welt gemeinsam mit den ehrenamtlichen Mitgliedern. Höhepunkt dieses zweiwöchigen Austauschs ist das KuGa-Open-Air. Die zwei Bühnen werden abwechselnd durch Bands aus der Region und der ganzen Welt bespielt.
Nur gemeinsam mit Interessengemeinschaften, öffentlichen Trägern und Vereinen wie dem Greizer Theaterherbst, the.aRter, dem Förderverein der Vogtlandhalle Greiz, dem Diakonieverein Carolinenfeld und nicht zuletzt der Stadt Greiz ist ein so hochgesetztes Ziel überhaupt realisierbar.